Spur und Abweg
Spur und Abweg

Spur und Abweg

240 Seiten
(36)
Sofort lieferbar
Eine deutsch-jüdische Familie, ein Vater, der überlebte, und die Spuren einer verlorenen Identität
In ›Spur und Abweg‹ stellt Kurt Tallert sich der Verfolgungsgeschichte seiner Familie. Das Besondere an seinem Schicksal und seiner Perspektive auf die deutsche Geschichte: Kurt Tallert ist heute 37 Jahre alt, und doch wurde sein Vater als junger Mann noch von den Nazis als sogenannter Halbjude verfolgt. Bei der Geburt seines Sohnes ist Harry Tallert 58 Jahre alt. Und stirbt zwölf Jahre später. Was bleibt sind Erinnerungen, Notizen, Briefe, Fotos. Spuren eines beschädigten Lebens. Auf diesen Spuren wandelt Kurt Tallert. Sie führen ihn ins Bad Honnef seiner Kindheit, in zahllosen Regionalzügen quer durch die Republik und schließlich zu seiner jüdischen Urgroßmutter Berta – und zu der Frage: Was hat das eigentlich alles mit mir zu tun?
Eine Liebeserklärung an einen traumatisierten Vater, sprachgewaltig, bewegend und radikal intim. Kurt Tallert führt uns vor Augen, dass Erinnern oder Vergessen nicht für alle Gegenstand einer Entscheidung ist.

Bibliografie

Seiten:
240
Erscheinungstag:
2024-02-12T23:00:00Z
ISBN:
978-3-7558-1008-7
Ausstattung:
E-Book

Kurt Tallert

KURT TALLERT wurde 1986 in Bad Honnef geboren und studierte Germanistik und Hispanistik in Aachen und Santiago de Chile. Unter dem Künstlernamen...
KURT TALLERT wurde 1986 in Bad Honnef geboren und studierte Germanistik und Hispanistik in Aachen und Santiago de Chile. Unter dem Künstlernamen »Retrogott« prägt er als Rapper, DJ und Produzent seit mehr als zwanzig Jahren die deutsche Hip-Hop-Szene und veröffentlichte zahlreiche Alben. ›Spur und Abweg‹ ist sein schriftstellerisches Debüt.

PRESSESTIMMEN

mehr Pressestimmen anzeigen
»Zwischen Essay, Literatur und Dokument findet [Kurt Tallert] einen neuen Weg der Erinnerung.«
Jakob Stärker, KULTUR.WEST

LESER*INNENSTIMMEN

Weitere Leser*innenstimmen anzeigen
Familiengeschichte
tigermaus
Ich bin ganz erlich, wenn ich das Buch in der Buchhandlung nur vom Einband her gesehen hätte, hätte ich nicht dazu gegriffen, geschweige denn es gelesen. Das wäre aber ein großer Fehler gewesen. Der Autor hat anhand von Tagebüchern, Briefen, Audioaufnahmen und Notizbüchern seines Vaters ein Buch geschrieben. Darin geht es um die innere Zerissenheit seines Vaters (erst Sympathisant mit der nationalsozialistischen Bewegung, später als Halbjude zum Volksfeind erklärt), der sein ganzes Leben seinen Platz sucht. Es ist aber nicht nur die Geschichte seines Vaters, sondern auch irgendwie die eigene Geschichte. Der Autor springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und so taucht man als Leser*in tief in diese Familie ein. Besonders bewegt hat mich der Brief an seine Uroma Berta, der nochmal all das Schreckliche zu Tage bringt und doch auch eine Liebeserklärung an Berta ist. Auch dies schreibt der Autor in seiner ruhigen, glasklaren Sprache und macht es somit noch greifbarer. Fazit: Sicherlich kein Buch zum Nebenher lesen, aber eines, das lange nachhallt und schon jetzt zu meinen Highlights des noch jungen Jahres zählt.

DAS KÖNNTE IHNEN AUCH GEFALLEN

Braun
(0)