Ausgezeichnet als »Lieblingsbuch der Unabhängigen« 2020!
Eine zeitlose und geradezu zärtliche Geschichte über die Bedeutung und Kraft menschlicher Beziehungen

Der junge Robert weiß schon früh, dass er wie alle Männer seiner Familie Bergarbeiter sein wird. Dabei ist ihm Enge ein Graus. Er liebt Natur und Bewegung, sehnt sich nach der Weite des Meeres. Daher beschließt er kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, sich zum Ort seiner Sehnsucht, der offenen See, aufzumachen. Fast am Ziel angekommen, lernt er eine ältere Frau kennen, die ihn auf eine Tasse Tee in ihr leicht heruntergekommenes Cottage einlädt. Eine Frau wie Dulcie hat er noch nie getroffen: unverheiratet, allein lebend, unkonventionell, mit sehr klaren und für ihn unerhörten Ansichten zu Ehe, Familie und Religion. Aus dem Nachmittag wird ein längerer Aufenthalt, und Robert lernt eine ihm vollkommen unbekannte Welt kennen. In den Gesprächen mit Dulcie wandelt sich sein von den Eltern geprägter Blick auf das Leben. Als Dank für ihre Großzügigkeit bietet er ihr seine Hilfe rund um das Cottage an. Doch als er eine wild wuchernde Hecke stutzen will, um den Blick auf das Meer freizulegen, verbietet sie das barsch. Ebenso ablehnend reagiert sie auf ein Manuskript mit Gedichten, das Robert findet. Gedichte, die Dulcie gewidmet sind, die sie aber auf keinen Fall lesen will.

»Ein intensiver und bewegender Roman, der an J. L. Carrs ›Ein Monat auf dem Land‹ denken lässt.« The Guardian

Bibliografie

Seiten:
270
Erscheinungstag:
2020-03-19T23:00:00Z
ISBN:
978-3-8321-8496-4
Ausstattung:
E-Book

Benjamin Myers

BENJAMIN MYERS geboren 1976, ist Journalist und Schriftsteller. Myers hat nicht nur Romane, sondern auch Sachbücher und Lyrik geschrieben. Für seine...
BENJAMIN MYERS geboren 1976, ist Journalist und Schriftsteller. Myers hat nicht nur Romane, sondern auch Sachbücher und Lyrik geschrieben. Für seine literarischen Arbeiten hat er mehrere Preise erhalten. Sein Roman ›Offene See‹ (DuMont 2020) stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde mit dem Preis des unabhängigen Buchhandels als Lieblingsbuch des Jahres ausgezeichnet. 2021 erschien ›Der perfekte Kreis‹, 2022 ›Der längste, strahlendste Tag‹ (beide DuMont). Er lebt mit seiner...

Ulrike Wasel

ULRIKE WASEL und KLAUS TIMMERMANN, beide 1955 geboren, haben Anglistik in Düsseldorf studiert. Seither arbeiten sie als Übersetzerteam und haben u....
ULRIKE WASEL und KLAUS TIMMERMANN, beide 1955 geboren, haben Anglistik in Düsseldorf studiert. Seither arbeiten sie als Übersetzerteam und haben u. a. Dave Eggers, Tana French, Andre Dubus III., Harper Lee, Jeanette Walls, Zadie Smith und Delia Owens ins Deutsche übertragen.

Klaus Timmermann

ULRIKE WASEL und KLAUS TIMMERMANN, beide 1955 geboren, haben Anglistik in Düsseldorf studiert. Seither arbeiten sie als Übersetzerteam und haben u....
ULRIKE WASEL und KLAUS TIMMERMANN, beide 1955 geboren, haben Anglistik in Düsseldorf studiert. Seither arbeiten sie als Übersetzerteam und haben u. a. Dave Eggers, Tana French, Andre Dubus III., Harper Lee, Jeanette Walls, Zadie Smith und Delia Owens ins Deutsche übertragen.

PRESSESTIMMEN

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»Man kann von einer Reise an die Küste Englands in ungewisser Zeit träumen. Oder man liest gleich jetzt Benjamin Myers’ ›Offene See‹.«
Barbara Weitzel, WELT AM SONNTAG

LESER*INNENSTIMMEN

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Sarah L.
Der Zweite Weltkrieg ist gerade erst zu Ende gegangen und hat ein gebeuteltes Land hinterlassen. Verlust und Verzicht herrschen noch immer vor als sich Robert aus seinem Bergarbeiterstädtchen auf dem Weg macht, um England zu Fuß zu erkunden. Die Schule hat er gerade beendet und bevor er es seinem Vater und Großvater gleichtut und unter Tage verschwindet, will er etwas sehen von der Welt. Kurz bevor er die Küste erreicht, stößt er auf Dulcies versteckt gelegenes Cottage. Und so eine Frau wie Dulcie hat er noch nie getroffen! Anpackend, offen, belesen, direkt, mit einer ihm neuen Weltsicht und einem unbegreiflichen Vorrat an Wein, Butter und diversen anderen Lebensmitteln, die er zum Teil noch nie gekostet hat.
„Es war Krieg gewesen, und obwohl der Kampf zu Ende war, tobte er noch immer in den Männern und Frauen, die ihn mit sich nach Hause genommen hatten.
Er lebte in ihren Augen weiter oder hing ihnen schwer um die Schultern wie ein blutgetränkter Umhang. Und er blühte in Ihren Herzen, eine schwarze Blume, die dort Wurzeln geschlagen hatte und nie mehr ausgerissen werden konnte.“ S. 13
Bei ihr lernt Robert neue Sichtweisen, neue Geschmäcker und neue Perspektiven für seine Zukunft kennen. Doch auch die lebensfrohe Dulcie hat ihre dunklen Seiten. Das Meer beispielsweise scheint sie zu bedrücken und was hat es mit dem ihr gewidmeten Manuskript auf sich, dass sie sich weigert zu lesen?
Offene See ist ein hübsches einfaches Büchlein, das mit seinem wundervollen Setting besticht. Sonne, Gras, frische Luft, köstliches Essen und üppige Natur springen einen nur so an. Am liebsten würde man sich zu Dulcie und Robert an ihren Tisch im Freien setzten, mit ihnen essen, trinken, diskutieren und das Leben genießen. Besonders Naturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten.
Ich steig aus der Senke, in der das Cottage und die Wiese lagen, und das Land öffnete sich wieder. Hinter mir war eine wogende Decke des Lebens, die sich bis zu den Fischerhäusern in der Bucht erstreckte, und dahinter nichts als Meer, so weit das Auge reichte.“ S. 66
An Personal gibt es – neben Schäferhund Butler – wirklich nur Dulcie und Robert. Und für mich trug Dulcie fast alleine durch dem Roman. Zwar erleben wir mit Ich-Erzähler Robert einiges Neues, wirklich interessant und unterhaltsam wird es aber vor allem im Gespräch mit der lebenserfahrenen Frau.
Man muss in Stimmung sein für dieses einfache kleine Stückchen Sommer im Buchform. Ist man das, kann man ein wenig Freude, ein wenig Leid, ein wenig Ruhe und ganz viel Natur genießen.

DAS KÖNNTE IHNEN AUCH GEFALLEN